- Matteo Spirgel (KZ) und Maksim Orlov (KZ2) gewinnen EM-Gold
- Erster FIA Karting Academy Trophy Junior-Erfolg für Oiva Vettenranta
- Starke Leistungen der deutschen Fahrer in allen Klassen
Die FIA Kart-Europameisterschaft 2025 feierte ein rundum gelungenes Finale in Deutschland. In Mülsen war die moderne Arena E erstmals Austragungsort eines FIA-Prädikats und empfing 123 Fahrerinnen und Fahrer aus über 50 Nationen. An drei intensiven Renntagen kämpften die Teilnehmer in den Klassen KZ, KZ2 und der FIA Karting Academy Trophy Junior um die begehrten Siege und Titel. Für den deutschen Kartsport war es nicht nur organisatorisch ein Ausrufezeichen, sondern auch sportlich: Zahlreiche Fahrer präsentierten sich im Spitzenfeld.
KZ: Spirgel ungeschlagen zum EM-Titel – Trefilov mit Top-Ten-Finish
In der Königsklasse ließ Matteo Spirgel (FRA) an diesem Wochenende kein einziges Mal Zweifel an seiner Siegfähigkeit aufkommen. Der CPB-Sport-Pilot setzte am Freitag mit der Pole-Position im Zeittraining das erste Ausrufezeichen und dominierte auch am Samstag alle drei Heats. Am Sonntagmorgen gewann Spirgel dann auch den Super Heat souverän und hatte damit die Pole-Position für das Finale inne.
Dort kontrollierte er das Geschehen erneut vom Start weg und krönte sich nach dem Titel in der KZ2 im Vorjahr nun auch in der Königsklasse zum Europameister. Giuseppe Palomba (ITA) und Danilo Albanese (ITA) komplettierten das Podium. Für den bis dahin führenden Spanier Pedro Hiltbrand endete das Wochenende dramatisch: Nach einem Ausfall im ersten Heat kämpfte er sich im Finale in die Top-Drei zurück, fiel jedoch mit technischem Defekt aus und verlor die Meisterschaft.
Der Berliner David Trefilov erlebte ein durchwachsenes Wochenende: Nach konstanten Heats und einem soliden Super Heat beendete er das Finale auf Rang neun. Der zweite deutsche Vertreter Torsten Simon musste sein Rennen vorzeitig aufgeben.
KZ2: Thien dominiert bis zum Finale – Orlov siegt im entscheidenden Moment
Mit 61 Teilnehmern war die KZ2 die teilnehmerstärkste Klasse des Wochenendes und zugleich eine der umkämpftesten. Im Zeittraining am Freitag setzte sich Jayden Thien (NED) durch. Auch am Samstag dominierte der Sodi-Werkspilot seine Heats mit drei Siegen. Den Super Heat am Sonntagmorgen gewann er ebenfalls und stand damit ungeschlagen auf der Pole-Position für das große Finale.
Dort aber setzte sich Maksim Orlov in Szene: Nach einem frühen Überholmanöver gegen Marek Skrivan (CZE) übernahm der Russe die Spitze und fuhr souverän zum EM-Titel. Dahinter komplettierten Thien und Timo Jüngling (GBR) – Sieger des zweiten Super-Heats – das reine Sodi-Kart-Podium.
Aus deutscher Sicht war Maximilian Schleimer der stärkste Akteur: Mit konstanten Top-Ergebnissen in den Heats und einem fünften Platz im Finale war er in Reichweite des Podiums. Luis Laurin Speck fuhr ebenfalls ein starkes Wochenende und beendete das Finale auf Rang zehn. Simon Rechenmacher (13.), Luis Esser (15.), Robert Kindervater (20.), Valentino Fritsch (25.), Eric Wess (28.), Jesse Kirkby (30.) und Rouven Wilk (31.) erreichten ebenfalls das Ziel im EM-Finale. Emanuel Mai musste sein Rennen leider frühzeitig beenden.
FIA Academy Trophy: Sechs Sieger in sechs Heats – Vettenranta triumphiert im Finale
Die Nachwuchsserie der FIA, die Karting Academy Trophy Junior, absolvierte in Mülsen ihren zweiten Saisonlauf. 47 Fahrer traten an, darunter auch der Deutsche Emilio Bernd. Das Zeittraining eröffnete die Academy-Klasse am Freitag, ehe sich das Feld in sechs Heats am Samstag und Sonntag neu sortierte. Besonders ausgeglichen: Gleich sechs verschiedene Fahrer gewannen jeweils einen Vorlauf. Nik Brecelj (SLO) hatte nach den Heats die beste Ausbeute und verbuchte damit die Pole-Position für das Finale.
Das Rennen entwickelte sich zu einem echten Thriller: Zunächst führte Frigg das Feld an, ehe sich im dichten Kampf um die Spitze Noah Monteyne (BEL) und Oiva Vettenranta (FIN) in Szene setzten. Nach einer kurzen Slow-Phase entschied Vettenranta in einem spannenden Finish das Rennen für sich und feierte seinen ersten Academy-Sieg. Für Emilio Bernd verlief das Finale unglücklich: Der junge Deutsche gewann am Samstag einen Vorlauf und hatte als Fünfter in der Startaufstellung zum Finale beste Chancen auf ein Top-Ergebnis vor heimischem Publikum. Doch bereits am Start wurde er in eine Kollision verwickelt und musste das Rennen aufgeben.
Drei Tage Motorsport auf höchstem Niveau, ein internationales Top-Starterfeld und ein starker deutscher Auftritt erlebten die zahlreichen Zuschauer in der Arena E in Mülsen. Mit den neuen Europameistern Matteo Spirgel (KZ) und Maksim Orlov (KZ2), dem Academy-Sieger Oiva Vettenranta, zehn deutschen Finalteilnahmen in der KZ2 und einem tollen Heimauftritt von Emilio Bernd zeigte sich Deutschland als würdiger Gastgeber. Die erstmalige Austragung eines FIA-Prädikats in Mülsen wurde durch die Zusammenarbeit von DMSB, ACV, ADAC und AvD ermöglicht, eine in dieser Form einzigartige Kooperation im deutschen Motorsport. Unterstützt vom Team der Arena E setzte das Event organisatorisch wie sportlich ein starkes Zeichen für den internationalen Kartsport in Deutschland.
Bericht: Fast-Media | Björn Niemann